interaktives Feedbacksystem
für den Unterricht
bachelorprojekt
2021
Ein Projekt von Helene Antonia Lehmann und Isabel Mahnken
7. Semester, interactive media design, hochschule darmstadt, 2021
Das menschliche Miteinander nimmt nicht nur im alltäglichen Leben, sondern auch in der Schule eine tragende Rolle ein. Schüler/innen und Lehrkräfte bilden dort im Idealfall eine motivierende Arbeitsgemeinschaft zum Vermitteln und Erlernen von Wissen. Damit sich beide Gruppen in Ihrem Zusammensein wohl und wertgeschätzt fühlen, bedarf es eines kommunikativen, respektvollen und vertrauensvollen Verhältnisses. Erst innerhalb dieser Gegebenheiten kann sich eine gute Arbeitsatmosphäre mit Lehr- und Lernlust aufbauen und eine wertvolle Bildung garantiert werden.
Das Projekt vink hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Voraussetzungen und somit ein besseres Unterrichtsklima zu schaffen. Als ambientes Feedback-Tool unterstützt und ermutigt vink die direkte Interaktion und Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schüler/innen und etabliert somit eine nachhaltige Feedbackkultur innerhalb des schulischen Umfelds.
Das tägliche Zusammensein von Schüler/innen und Lehrkräften übt starken Einfluss auf das zwischenmenschliche Miteinander aus, besonders im Bereich der Motivation. Dabei ist eine verminderte Lehrlust bei Lehrkräften häufig die Ursache für geringe Lernlust der Schüler/innen, und anders herum. Eine fehlende Kommunikation von Begeisterung durch Lehrende hat negative Folgen für den Lernprozess von Lernenden: Die Schüler/innen sind dann oft unmotiviert, verlieren das für den Lernprozess so wichtige Eigeninteresse an bestimmten Themen und haben das Gefühl, dass die eigenen Fähigkeiten von Lehrkräften und dem Benotungssystem nicht gesehen und wertgeschätzt werden. Das Problem wird dabei durch die gegenseitige Abhängigkeit verstärkt. Wie in einem Teufelskreis wirkt sich das Motivationslevel auf die jeweils andere Partei aus. Dadurch wird die Schule immer mehr zu einem Ort, an dem Lern- und Lehrlust kaum noch zu finden ist.
Den Lösungsansatz, den vink verfolgt, ist der Aufbau und die Förderung einer Feedbackkultur zwischen Schüler/innen und Lehrkräften. Bei vink handelt es sich um ein ambientes Feedback-Tool für den Klassenraum, das sich in die Unterrichtseinheit einbindet. Die Unterrichtsstunde steht im Mittelpunkt der Interaktion zwischen Schüler/innen und Lehrkräften und bietet gleichzeitig einen Ort der zwischenmenschlichen Begegnung. vink setzt an diesem Ort an, in der beide Parteien die meiste Zeit miteinander verbringen, um die Schülerschaft und Lehrkräfte zu unterstützen.
Während der Unterrichtseinheit erhalten die Schüler/Innen die Möglichkeit zum aktuellen Geschehen Feedback
zu
geben. Sie erhalten alle einen eigenen Anhänger, mit dem sie ihre Stimmungslage durch die Einordnung auf
einer stufenlosen Farbskala bekannt geben können:
Der/ die Schüler/In...
fühlt sich gut aufgehoben und
versteht alles ohne Probleme
kommt halbwegs mit,
hat allerdings etwas Verständnisprobleme
hat große Verständnisprobleme
und/ oder braucht
Das abgegebene Feedback nimmt vink auf und visualisiert dieses für die Lehrkraft. Zum einen kann die Lehrkraft direkt im Klassenraum einen Einblick auf die Stimmungslage erhalten: im Raum befindet sich eine Lampe, die mittels eines ambienten Lichtspiels über die durchschnittliche Stimmungslage der Klasse informiert. Daraufhin kann die Lehrkraft dieses Feedback in ihr Handeln im Unterricht einbauen.
Zusätzlich dazu haben Lehrkräfte die Möglichkeit, auf einem selbst gewählten Endgerät die Webplattform von vink zu öffnen, die während der Unterrichtseinheit nicht nur dieselbe Stimmung wie das Lichtspiel wiedergibt, sondern auch die Möglichkeit bietet, die Anregungen der Schüler/innen zu notieren. Neben den Notizen werden die Stimmungslagen der einzelnen Schüler/innen und Schüler zur letzten Stunde gespeichert, sodass Lehrkräfte zum Einen an der Unterrichtsgestaltung und -qualität arbeiten, aber auch sehen können, welche Schüler/innen Hilfe benötigen.
Durch diesen Lösungsansatz soll das Vertrauen sowie das Gemeinschaftsgefühl zwischen Lehrkräften und Schülerschaft gestärkt werden. Beide Parteien werden angeregt, gemeinsam daran zu arbeiten, dass der Unterricht und das Lernklima verbessert werden und sich alle darin wohlfühlen können. Durch die Zusammenarbeit beider Seiten kann zudem das Vertrauen gestärkt werden, sodass sich aufeinander verlassen und gegenseitig geholfen werden kann. Zudem hilft dieser Ansatz den Lehrkräften dabei, Probleme und Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen und einzugreifen, bevor sie sich im Nachhinein als Nachteil für die Schüler/innen in der schulischen Laufbahn darstellen können.